Sexuelle Übergriffe unter Kindern

Sexuelle Gewalt hat viele Gesichter und kommt in hohem Maß auch unter Kindern vor. Sexuelle Übergriffe unter Kindern werden in den vergangenen Jahren verstärkt thematisiert, aber sie sind kein neues Thema. Neu ist, dass pädagogische Fachkräfte und Eltern sensibler auf dieses Problem reagieren – und dadurch haben sich die Chancen deutlich erhöht, dass Kindern geholfen wird.  Damit diese Hilfe gelingt, brauchen pädagogische Fachkräfte, Mütter und Väter fachliche Informationen zu diesem Thema des Kinderschutzes in Form von Fortbildungen, Beratungen und Elternabenden. Denn das eigene Bauchgefühl ist allein kein verlässlicher Ratgeber: Schnell kommt es zu Überreaktionen und manchmal auch zu Bagatellisierungen.

Ulli Freund/Dagmar Riedel-Breidenstein ISBN 978-3-927796-74-4

Wichtig ist zu wissen:

  • Was ist unter Kindern „normal“?
  • Welche Rolle spielt die kindliche Sexualität
  • Woran erkennt man sexuelle Übergriffe?
  • Sind sie immer beabsichtigt?
  • Wie sollte man mit den Kindern darüber sprechen?
  • Wie kann man Wiederholungen wirksam verhindern?

Sexuelle Übergriffe zu erkennen und wirksam einzuschreiten, ist ein integraler Bestandteil der Prävention von sexuellem Missbrauch – nämlich Opfer- und Täterprävention:

  • Betroffene Kinder erleben, dass sie mit der Erfahrung nicht allein bleiben und dass es sich lohnt, Bescheid zu sagen. Die gefährliche Botschaft „Daran muss man sich gewöhnen“ und die damit verbundene Resignation bleibt ihnen erspart. Sie haben aufgrund der positiven Erfahrung, geschützt und unterstützt zu werden, gute Chancen, sich auch bei sexuellen Übergriffen im weiteren Leben, Hilfe zu holen.
  • Auch übergriffigen Kinder bietet eine gelungene Intervention eine Chance: Sie lernen, mit sexuellen Übergriffen aufzuhören. So verringert sich die Gefahr, dass sie in übergriffige Verhaltensmuster hineinwachsen – und schlimmstenfalls in Zukunft Übergriffe als legitime Möglichkeit nutzen, Macht über andere auszuüben.